Nei Yang Gong (Innen Nährendes Qigong)

Nei Yang Gong stammt aus der Ming-Zeit im 16. Jahrhundert und beinhaltet sowohl daoistische als auch buddhistische Elemente. In den 50er Jahren wurde es von Liu Guizhen systematisiert, um es klinisch einsetzen zu können. Er hat den modernen Begriff Qigong geprägt. Heute ist seine Tochter Liu Yafei die Leiterin der Qigong-Klinik in Beidaihe und Hauptvertreterin dieser Methode.

Das Übe-System besteht aus Grund- Mittel- und Oberstufe, wobei jede Stufe stille und bewegte Übungen enthält und eine Stufe auf der anderen aufbaut. In den stillen Übungen der Grundstufe wird die Basis gelegt für die Ruhe des Geistes und die Entspannung des Körpers. Anhand von fünf verschiedenen Techniken lernen wir, das Qi in alle Richtungen zu bewegen. Die bewegten Übungen dieser Stufe bestehen aus intensiven Selbstmassagetechniken und Bewegungselementen. Alle Übungen dieser Stufe werden auch bei Erkrankungen eingesetzt.

Das gilt auch für die stillen Übungen der Mittelstufe. Im therapeutischen Kontext spielen sie eine große Rolle, ebenso die speziellen Formen für Frauen und Männer, die als Sonderformen der Mittelstufe zugerechnet werden. Die bewegten Übungen der Mittelstufe bestehen aus zwei komplexen, wiederum aufeinander aufbauenden Hauptübungen. Eine Besonderheit der Formen besteht in den Atempausen. In der ersten Übungsreihe „Wandle Muskeln und Sehnen und bewege das Qi“ liegt der Schwerpunkt auf der Ebene des Körpers, er kann gekräftigt und gleichzeitig geschmeidig und durchlässig gemacht werden. Nach einigen Jahren Praxis dieser Formen folgt die Reihe „Bewege das Qi und verlängere das Leben“, bei der es mehr um die inneren Bewegungen des Qi geht.
Die Oberstufe – auch hier gibt es die Unterteilung in stille und bewegte Übungen – wird nicht öffentlich unterrichtet, sondern nur an ausgewählte Schüler_innen weitergegeben. Hier liegt der Schwerpunkt auf der geistigen und spirituellen Ebene.